Revitalisierung Ortsmitte Salzweg
Ortsentwicklungsprozess Salzweg am Goldenen Steig
Die Preisträger des nichtoffenen Realisierungswettbewerbs „Eine lebenswerte Mitte für Salzweg am Goldenen Steig”
Salzweg soll eine spürbare Ortsmitte mit großer Aufenthaltsqualität erhalten. Um hierfür aussagekräftige Entwürfe zu erzielen, hat die Gemeinde einen nichtoffenen städtebaulichen Realisierungswettbewerb ausgelobt, bei dem neun Planerbüros ihre Gestaltungsvorschläge für Salzweg ausarbeiteten. Die Grundlage der Auslobung dieses Wettbewerbs bildete das umfangreiche “Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept” – kurz ISEK, in das auch die vielen Ideen und Anliegen der Bürger mit aufgenommen wurden.
Nachdem die Preisrichtersitzung mehrmals verschoben werden musste, kamen die Preisjury und Beraterinnen und Berater am Freitag, den 30. Juli 2021 in der Salzweger Mehrzweckhalle zusammen, um über die neun Gestaltungsvorschläge für den Salzweger Ortskern zu beraten und abzustimmen.
Fachpreisrichter:
– Jochen Baur, Architekt/Stadtplaner
– Rolf-Peter Klar, Architekt/Stadtplaner
– Jochen Rümpelein, Landschaftsarchitekt/Stadtplaner
– Erwin Wenzl, Architekt
– Peter Wich, Landschaftsarchitekt/Stadtplaner
Sachpreisrichter:
– Josef Putz, 1. Bürgermeister Gde. Salzweg
– Ludwig Falkner, Kath. Kirche St. Rupert (in Vertretung von Alexander Aulinger)
– Maximilian Brandl, Gemeinderat Salzweg
– Christian Meier, 3. Bürgermeister Gde. Salzweg (in Vertretung von Michael Löw)
Insgesamt gab es drei Wertungsrundgänge. Im ersten Rundgang schieden zwei Projekte einstimmig aus, die verschiedene räumliche Anforderungen nicht erfüllten.
Nach der schriftlichen Beurteilung der verbleibenden Arbeiten durch Teams aus Fach- und Sachpreisrichtern, und verschiedenen Beratern und intensiver gemeinsamer Beratungen schieden im zweiten Durchgang drei weitere Projekte mit Mehrheitsbeschluss aus.
Die vier Arbeiten in der engeren Wahl wurden nun erneut schriftlich beurteilt und gemeinsam diskutiert. Nach der intensiven Auseinandersetzung mit den Entwürfen konnte die Reihenfolge der Preisträger abschließend einstimmig beschlossen werden.
Den 1. Preis erzielte das Büro Planorama aus Berlin.
Die Arbeit bietet eine klare Raumkonzeption für die neue Ortsmitte. Dem offenen Kirchplatz wird ein intimer, durch lockere Baumgruppen gegliederter Rathausplatz gegenübergestellt. Die großfächige Pflasterung wird dabei durch wassergebundene Decken und Grünflächen sinnvoll aufgelockert. Rathaus- und Kirchenvorplatz werden über eine großzügige Pflasterung der Kreisstraße verbunden, mit Bushaltestellen in zentraler Lage.
Bei dem Entwurf besonders hervorzuheben sind die Fußwegeführungen, die abgesetzt von der Straßenführung bzw. über die Kirchenwiese mit den gut gestalteten und richtig dimensionierten Vorplätzen am Pfarrheim verlaufen. Dabei wird die großzügige Wirkung der Kirchenwiese unterstrichen.
Der Kirchenvorplatz ist gut dimensioniert und wird durch die angrenzenden Grünflächen klar begrenzt. Der vorgeschlagene Brunnenstandort fügt sich gut in die Eingangssituation ein.
Auch der Vorschlag einer Einbahnregelung in der Georg-Knon-Straße wird begrüßt und bietet zusätzliche Stellplätze.
Kritisch gesehen wurde die zeitgeistig gestaltete Kommunikationsinsel und die Materialwahl bei den Bodenbelägen, da mehr entsiegelte Flächen gewünscht wurden.
Insgesamt stellt die Arbeit durch ihre klare und zurückhaltende Gestaltung einen wertvollen Beitrag für die neue Ortsmitte von Salzweg dar.
Preisverleihung des städtebaulichen Wettbewerbs
„Eine lebenswerte Mitte für Salzweg am Goldenen Steig“
Ende Oktober kamen Vertreter der beiden Gewinnerbüros zur Preisverleihung nach Salzweg. Martin Föhr, vom zweitplatzierten Büro Capatti-Staubach und Maik Böhmer, der Inhaber von Planorama Landschaftsarchitektur, das den ersten Preis gewonnen hat, nahmen die Glückwünsche entgegen.
Peter Wich, der Vorsitzende der Preisjury, erläuterte den anwesenden GemeinderätInnen und Gästen die Herangehensweise des Preisgerichts und ging detailliert auf die Besonderheiten der prämierten Projekte ein. Auch Maik Böhmer, der Preisträger des 1. Platzes kam zu Wort und beantwortete die Fragen der Teilnehmer.